How does it feel - das Bob Dylan Lesebuch herausgegeben von Klaus Theweleit
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Immer wenn Klaus Theweleit, einer der orginellsten Querdenker in Deutschland, ein neues Buch herausbringt, muss man davon ausgehen das es einen stattlichen Seitenumfang nicht unter 600 Seiten hat. Im vorliegenden Lesebuch über die Poplegende Bob Dylan beschränkt er sich auf zwei „Interventionen“ und üerläßt das Feld einer Reihe von namhaften Kollegen.
„How does it feel“ ist ein schmaler Band in dem der Versuch gemacht wird, anläßlich des 70 Geburtstags des Künstlers, sich dem umfassenden Werk aus verschiedenen Blickwinkeln zu nähern.Dylan war der erste Popkünstler der es immer wieder geschaftt hat, sich über die Jahrzehnte neu zu erfinden und die Erwartungshaltungen des Publikums zu unterlaufen. Vom Folksänger und Rebell, vom Rocker bis zum konvertierten Christen und Gospelsänger bis zum abgeklärten Musiker der seine Wurzeln nicht vergessen hat. Ungezählt seine „Nebenrollen“ – buchstäblich seine Kinopräsenz: begonnen als Dokumentarfilmer der mit dem vierstündigen (!) Film „Ronaldo & Clara“ das Kinopulikum einer harten Belastungsprobe unterzog. Bekannt wurde er durch seinem Auftritt in Sam Peckinpahs „Pat Garett jagt Billy the Kid“.
Das Phänomen Bob Dylan bleibt auch nach dem Lesen des Buches indifferent. Vielleicht wegen der Beliebigkeit der Autoren, die von amerikanischen Größen wie Hunter S. Thomson, Don DeLillo und Sam Shephard, Greil Marcus über den Poperklärer Dietrich Dietrichsen bis zur Elke Heidenreich gehen. Inhaltlich geht es dementsprechend zu: vom Beschreiben des ersten Dylankonzerts das man gesehen hat, sehr gestelzten Werkanalysen, einer dokumentierten Abschlussdiskussion auf einem Dylankongress, bis hin zu unbekannten Anekdoten aus dem Leben des Künstlers. Für uns neu: Bob Dylan als Moderator einer wöchentlichen Radioshow (2006 – 2010); aufgezogen als Themenshow; legendär die Startsendung: ganz Amerika redete über Georg W. Bush, Bob Dylan redete über das Wetter.
Bob Dylans Wurzeln werden sichtbar, seine tiefe Beziehung zum traditionellen Folk und seine Lyrik, die er konsequent weiterverarbeitete. Ein Beispiel dafür ist „Blowin in the Wind“ – der Song basiert auf einem alten Sklavenlied mit dem Titel „No more Auction Block“. Trotz mancher inhaltlicher Schwächen ein lohnenswertes Lesebuch über diesen Ausnahmekünstler. Angenehmer Nebeneffekt: man holt ihn wieder aus dem Plattenschrank und findet folgendes Bob Dylan Zitat auf „The Freewheelin“:
“The most important thing I Know I learned from Woody Guthrie. I`m my own person I´ve got basic common rights – wheter I`m here in this country or any other place I´ll never finish saying everything I feel, but I´ll be doing my part to make some sense out of the way we`re living, and not living, now.”
Ach ja – was ist eigentlich mit dem längst überfäligen Literaturnobelpreis für den Lyriker Bob Dylan?
Text: Ulf Engelmayer
“How does it feel – das Bob Dylan Lesebuch“ ist erschienen im Rowohlt Verlag Berlin und kostet 19.95 €
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