Frank Schirrmacher denkt über das Chaos im Kurzzeitgedächtnis nach
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Über das Chaos im Kurzzeitgedächtnis hat sich Frank Schirrmacher in seinem neuen Buch Payback Gedanken gemacht. “Warum wir im Informationsalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen.” heißt es da im Untertitel.
Der FAZ Herausgeber und Autor Frank Schirrmacher ist bekannt dafür mit seinen sogenannten „Angstbüchern“ schnell öffentliche Debatten entfachen zu können. Nach dem „Methusalemkomplott“ (Thema Überalterung der Gesellschaft) und „Minimum“ indem es um die soziale Entwurzelung geht, hat er sich in seinem neuen Buch „Payback“ das Internet vorgenommen. Das Medienecho nach der Veröffentlichung ist enorm, das Buch schnellt in den Bestsellerlisten nach oben, die Feuilletons der überregionalen Zeitungen arbeiten sich daran ab: „Hier werden Sie gedacht“ Tagesspiegel), „Das Digitakel aus Frankfurt“ (taz), „Die Ich-Erschöpfung“ (Süddeutsche Zeitung), „Wie sich Schirrmacher vor dem Internet retten kann“ (Welt). Die allgemeine Kritik am Buch verkürzt sich auf: Schirrmacher kann nicht - mag nicht das Internet. Man fragt sich wie viele der Rezensenten überhaupt sein Buch komplett gelesen haben, denn die zentralen Thesen des Autors gehen eigentlich in eine andere Richtung:
- Wie können wir noch bei einer derartigen Informationsgeschwindigkeit und Datenfülle noch entscheiden was wichtig und was unwichtig ist ?
- Wie gehen wir als Individuum mit unserer zunehmenden geistigen Erschöpfung und Unkonzentriertheit um?
- Das Netz als Prädiktor unseres Verhaltens, d.h. je mehr Daten über uns im Web vorliegen desto schärfer wird das Profil über unsere zukünftiges Verhalten über unsere Wünsche…
Wer sich einmal z.B: der Spielkonsole Wii ausgesetzt hat, wird sehr schnell bemerkt haben wie berechenbar optimale körperliche Abläufe sind und wie wenig kreative Abweichungen es davon gibt. Für das mentale Verhalten im Netz gilt wahrscheinlich das Gleiche.
Frank Schirrmachr schreibt in einem Spiegelessay (veröffentlicht vor dem Erscheinungsdatum von Payback): „.Nur wenige haben erkannt, dass es wichtiger ist, Hypothesen, Faustregeln und Denkweisen zu lehren als statisch abfragbare Fakten“.
Diese Erkenntnis ist umso wichtiger da wir uns dem Ende der klassischen Industriegesellschaft nähern und die neue Welt der Ideenwirtschaft für die Entwicklung unserer Gesellschaft einen immer höher werdenden Stellenwert bekommt. Leider ist dies an unseren Universitäten (siehe Bolognaprozess) noch nicht einmal im Ansatz begriffen worden.
Auch wenn in Payback kaum Lösungen angeboten werden, so ist es doch der Verdienst von Schirrmacher wieder mal eine öffentliche Debatte angestoßen zu haben – auch wenn diese elitär ist wie Konkret Autor Peter Kusenberg in seiner Kritik zu Payback richtig anmerkt: „Die Nettomarkt-Kassiererin spielt nach der 10-Stunden –Schicht ein Stündchen „World of Warcraft“ auf ihrem Billig PC… Ihr Hirn ist nicht erschöpft vom Multitasking, sondern von den immer gleichen Aktionen, während der linke Arm schmerzt, weil sie über den Tag verteilt drei Tonnen waren über den Scanner gewuchtet hat.“
Diskussion über die Thesen von Frank Schirrmacher unter www.edge.org
Frank Schirrmacher - Payback.
Warum wir im Informationsalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen.
Erschienen im Blessing Verlag und kostet 17,95 €
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